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Bücher und Werk Bücher Mein Kamm

Mein Kamm
Satirischer Roman

Ins Deutsche übertragen von Brigitte Sinhuber-Harenberg, Géza Deréky und Ephraim Kishon
Erscheinungsjahr: 1997

 

 

Pressestimmen

»furiose Parabel mit burlesk-komischen Passagen«
»bissig-satirische Abrechnung mit Dummheit, Machtgier, Feigheit und Mitläufertum«
BUCH AKTUELL

 

Inhaltsverzeichnis:

Die Geburt einer siegreichen Schnapsidee
Das Volk erwacht
Glanz und Untergang eines Alptraums

 

Inhalt

Dieser, sein zweiter Roman, basiert auf der allerersten Satire, die Kishon geschrieben hat. Er schrieb sie am Ende des 2. Weltkrieges in einem Versteck im Keller eines zusammengebombten Hauses, während über ihm Granaten hagelten. Es handelt sich dabei um eine kleine Orwell'sche Satire über eine imaginäre Partei, deren Ziel die totale Vernichtung ist, die Vernichtung von Glatzköpfen.

 

Der Ich- Erzähler, ein durchschnittlicher Beamter, wird von seinem glatzköpfigen Vorgesetzten fristlos entlassen. Daraufhin besticht er einen besoffenen, gewissenlosen Journalisten, einen absurden Hetzartikel gegen glatzköpfige Vorgesetzte zu schreiben. In diesem Artikel wird dann mit Hilfe historischer und biologischer Fakten zweifelsfrei belegt, welch sündhafte Rolle den Kahlköpfigen in der menschlichen Gesellschaft zukommt. Als Beispiel: Schon in der Heiligen Schrift steht: Elias der Prophet mit der Glatze, hetzte Bären auf unschuldige Kinder, nur, weil diese ihm die Wahrheit an den Glatzkopf geworfen hatten. »Das ist eine Überprüfung wert«, tut sich da die intellektuelle Schicht der Zeitungsleser zusammen, und die Menge, vor allem die wuschelköpfige Jugend, macht den besoffenen Journalisten zu ihrem Propheten, der auszusprechen wagt, worüber »sie sich schon seit langem Gedanken gemacht hatten«. Die Fortsetzung ist leicht zu erraten. Eine Anti-Glatzen-Partei wird gegründet, sie übernimmt die Macht im Staat und erlässt Gesetze, welche die Rechte der Kahlköpfigen erheblich einschränken. Je nach Qualität und Dichte des Haares der Eltern und Großeltern werden die Vorschriften zunehmend komplizierter. Natürlich untersteht den Regierungsbehörden eine Geheimpolizei, deren Aufgabe es ist, die Perückenträger zu observieren. Während jedoch das Haar-Kommando die getarnten Glatzköpfe liquidiert, bereichern sich die Führer der Bewegung an den Gewinnen aus ihren geheimen Perücken- und Toupetfabriken.

 

Diese Satire schickte - nach dem Krieg - Kishons Tante Anna, ohne sein Wissen, zu einem Wettbewerb der ungarischen Literatur-Zeitung »Welt«. Und Kishon gewann tatsächlich den ersten Preis.

Die Satire wurde damals jedoch nicht veröffentlicht. Erst nach der Juryentscheidung fiel den Beteiligten ein, dass der damalige Diktator Ràkosi Màtyàs so kahl war wie eine polierte Billiardkugel. Erst recht spät schrieb Kishon basierend auf dieser Satire den vorliegenden Roman.