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Biographien Kishon für Gemütliche

Ephraim Kishon
Ephraim Kishon

 

Ephraim Kishon (1924-2005)

Kindheit und Jugend

Ephraim Kishon (gest. 29. Januar 2005 in Appenzell) wird am 23. August 1924, als Ferenc (Franz) Hoffmann in Budapest geboren.

 

Ferenc wächst in einer vollkommen assimilierten Familie auf, so spricht er in seiner Jugend weder Jiddisch noch Hebräisch. Über Jiddisch sagten seine Eltern: Wir sprechen dieses halbgare Polnisch nicht. Wir sind doch keine Galizier! Seine Eltern sehen sich als ungarische Patrioten und sind stolz darauf, dass Vorfahren an dem großen Aufstand gegen Österreich von 1848 teilgenommen hatten. Die letzte Konzession an die jüdische Familientradition ist, dass Kishon die Bar- Mizwa- Feier macht, allerdings lernt er den hebräischen Text in lateinischer Schrift auswendig.

 

Ephraim Kishons Vater Dezsö (oder auch David/Desider) ist Bankdirektor, seine Mutter Elisabeth (geb. Steiner) vormals dessen Sekretärin. Sein Vater hatte in Wien Wirtschaft und Jura studiert und spricht deshalb fließend Deutsch. Ferenc hat eine Schwester, Agnes.

 

Drittes Reich
Das Lager Jolsva

Manchmal spielten Hirtenberg Laci und ich Schach auf einem kleinen Brett (...). Plötzlich hörte ich hinter mir eine Stimme: Das ist nicht der richtige Zug, Junge. Ich drehte mich um und fiel fast in Ohnmacht. Hinter mir stand Gott höchstpersönlich. Gott in Zivil, bekannt auch als der Bezirkskommandant im Rang eines Hauptmanns. Ich wagt ihm dennoch zu widersprechen:
Gestatten Sie, Herr Kommandant, nach dem Buch des internationalen Großmeisters Maoczy Geza ist das sehr wohl der richtige Zug. - Du irrst dich, sagt Gott, nicht dein Zug ist in dem Buch beschrieben, sondern ein Sprung mit dem Läufer. Ich antwortete: Mit Verlaub, aber der Zug, den Herr Kommandant meinen, ist in dem Buch falsch angegeben. Im Anhang befindet sich eine Liste der Druckfehler, die der Herr Kommandant sicherlich übersehen haben. Dort steht, dass der Zug so durchzuführen ist, wie ich es mir erlaubt habe.
(...)
Kurz darauf kam er mit dem Buch Marocys zurück. (...) Ich musste den gelben Streifen vom Arm abnehmen, und er sagte: Du bleibst hier. So wurde ich Sekretär in seinen Diensten. (...) Sooft ihm seine Arbeit Zeit dazu ließ, spielte der Hauptmann mit mir Schach.

Schon früh zeichnet sich seine spätere Berufung zum Schriftsteller ab - so erlangt er 1940 den 1. Preis des ungarischen Novellenwettbewerbs für Mittelschüler. Nachdem er das Abitur im Jahre 1941 mit Auszeichnung bestanden hat, kann er aufgrund der soeben eingeführten Judengesetze nicht studieren, und beginnt deshalb 1942 eine Lehre als Goldschmied. Im selben Jahr beendet er ein Studium an der Handelsakademie. Das Thema seiner Abschlussprüfung lautet: »Der heroische Widerstand Ungarns, der Hochburg des Christentums und der europäischen Kultur, gegen den Ansturm der bolschewistischen Horden«. Kishon schreibt über diese Zeit:

Zu diesem Zeitpunkt befand sich Ungarn bereits im Krieg, und als ich diesen Unsinn verzapfte, betete ich tief in meinem Herzen und unter der Schulbank darum, dass eben diese Horden so schnell wie möglich nach Budapest kommen mögen, um mir derartige Prüfungen zu ersparen.

Seine weitere Jugend verbringt Ephraim Kishon vornehmlich in Arbeitslagen und in Verstecken aus Furcht vor den Nazis. Schon 1942 wird sein Vater in ein Arbeitslager geschickt. Dort wird er gezwungen, an strategisch völlig unwichtigen Orten »Schutzgräben« auszuheben. Ende 1944 wird auch Ephraim Kishon mit 220 anderen ehemaligen Gymnasiasten Budapests in ein Arbeitslager in der Nähe der slowenischen Stadt Jolsva deportiert. Der Todesmarsch dorthin dauert drei Wochen. Nicht nur wer nicht mehr mitkam wurde erschossen: die jungen Männer sind jederzeit der Willkür der ungarischen Gendarmen ausgeliefert.

 

Einmal beschließt der Feldwebel, jeden Zehnten der Gruppe zu erschießen. Er entscheidet sich für die Brillenträger. Später hat Kishon über diese Szene geschrieben: Er machte einen Fehler, er ließ einen Satiriker am Leben.

 

Kishons erste Satire

Seine erste Satire schrieb Ephraim Kishon im Keller eines zusammengebombten Hauses, während über ihm Granaten hagelten. Der Ich- Erzähler, ein durchschnittlicher Beamter, wird von seinem glatzköpfigen Vorgesetzten fristlos entlassen. Daraufhin besticht er einen besoffenen, gewissenlosen Journalisten, einen absurden Hetzartikel gegen glatzköpfige Vorgesetzte zu schreiben.
In diesem Artikel wird dann mit Hilfe historischer und biologischer Fakten zweifelsfrei belegt, welch sündhafte Rolle den Kahlköpfigen in der menschlichen Gesellschaft zukommt. Als Beispiel: Schon in der Heiligen Schrift steht: Elias der Prophet mit der Glatze, hetzte Bären auf unschuldige Kinder, nur, weil diese ihm die Wahrheit an den Glatzkopf geworfen hatten. »Das ist eine Überprüfung wert«, tut sich da die intellektuelle Schicht der Zeitungsleser zusammen, und die Menge, vor allem die wuschelköpfige Jugend, macht den besoffenen Journalisten zu ihrem Propheten, der auszusprechen wagt, worüber »sie sich schon seit langem Gedanken gemacht hatten«.

Die Fortsetzung ist leicht zu erraten. Eine Anti-Glatzen-Partei wird gegründet, sie übernimmt die Macht im Staat und erlässt Gesetze, welche die Rechte der Kahlköpfigen erheblich einschränken. Je nach Qualität und Dichte des Haares der Eltern und Großeltern werden die Vorschriften zunehmend komplizierter. Natürlich untersteht den Regierungsbehörden eine Geheimpolizei, deren Aufgabe es ist, die Perückenträger zu observieren. Während jedoch das Haar-Kommando die getarnten Glatzköpfe liquidiert, bereichern sich die Führer der Bewegung an den Gewinnen aus ihren geheimen Perücken- und Toupetfabriken.

1945 Vor der Überschreitung der polnischen Grenze flieht Kishon aus dem Gefangenentransport und überlebt getarnt als Nichtjude. Zu diesem Zweck nimmt er den Namen eines slowakischen Arbeiters namens Stanko Andras an. Der größte Teil seiner 20-köpfigen Familie wird im Holocaust ermordet, seine Eltern und die Schwester überleben. Nach der Befreiung Budapests gerät Kishon beinahe in Kriegsgefangenschaft (!) nach Weißrussland, kann jedoch fliehen. Kishon berichet:

Nachdem wir einige Tage lang von einem zerstörten Dorf zum nächsten marschiert waren, brachte man uns in ein verfallenes Haus zum Ausruhen. Wir sanken auf den Boden und streckten unsere schmerzenden Beine aus. Was aber machte Ferike, als der Wächter dann wieder zum Aufbruch blies? Er tat so, als halte er mit dem Kinn auf der Brust, ein Nickerchen. Alle standen auf und gingen hinaus, nur er blieb schlafend sitzen. Falls man mich entdecken sollte, sagte ich mir, dann werde ich völlig überrascht aus dem Schlaf hochschrecken. Meine Abwesenheit wurde aber nicht bemerkt. Der Gefangenenmarsch setzte sich in Bewegung, und ich schlich mich in die entgegengesetzte Richtung davon, nach Hause.

Kishon hatte letztendlich in ungarischen, deutschen und sowjetischen Arbeitslagern gelebt.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg beginnt Kishon ein Studium an der Akademie für Metallskulptur (kunstgeschichtliche Fakultät Universität Budapest). 1946 heiratet er Chawa (Eva/Ava) Klamer. 1948 macht er dort auch sein Diplom als Metallbildhauer und Kunsthistoriker.

 

Im selben Jahr schickt Ephraim Kishons Tante Anna ohne sein Wissen seine allererste Satire zu einem landesweiten Romanwettbewerb der führenden ungarischen Literaturzeitung »Welt« - er bekommt den ersten Preis. Diese, seine erste Satire hatte Ephraim Kishon im Keller eines zusammengebombten Hauses geschrieben, während über ihm Granaten hagelten. Es handelt sich dabei um eine kleine Orwell'sche Satire über eine imaginäre Partei, deren Ziel die totale Vernichtung ist, die Vernichtung von Glatzköpfen.

 

Die Satire wird jedoch niemals veröffentlicht. Erst nach der Juryentscheidung fällt den Beteiligten ein, dass der damalige Diktator Ràkosi Màtyàs so kahl ist wie eine polierte Billiardkugel. Später schreibt Ephraim Kishon, basierend auf dieser Satire, seinen Roman »Mein Kamm«. Obwohl die Satire nie veröffentlicht wird, wird Kishon über diesen Weg Redaktionsmitglied des satirischen Blattes »Ludas Matyi«. Er beginnt Theaterstücke, Hörspiele und Satiren zu schreiben.

Auswanderung nach Israel
Hoffmann-Kishont-Kishon:
wie Kishon seinen Namen bekam

Kishon wechselte nach dem 2. Weltkrieg wegen der Kommunisten seinen Namen Hoffmann in Kishont, weil dieser Name anders als Hoffmann nicht so bürgerlich klingt. Hont ist ein in Ungarn recht gebräuchlicher Name. Da es aber schon einen bekannten Schriftsteller gab, der so hieß, nannte Ephraim sich »Kleiner Hont«, was im Ungarischen Kis-Hont heißt. Wie er seinen Namen »Ephraim Kishon« erhielt, hat Kishon viele Male erzählt. Ein israelischer Einwanderungsbeamter hat ihn einfach umbenannt:

 

Uns alle überkam große Erregung und Erschütterung. Schließlich war es das erstemal, dass wir in unserer neuen Heimat Schlange standen. Nach einer Stunde hatte ich den Tisch erreicht. Aus traurigen Brillengläsern, die ihm ständig von der Nase zu rutschen drohten, sah der Beamte mich an:
Name?
Kishont Ferenc, antwortete ich wahrheitsgemäß. Das verwirrte ihn sichtlich:
Welches von beiden ist der Familienname?
Kishont.
Kishon, korrigierte mich die Amtsperson und rückte die Brille zurecht.
Nein, nicht Kishon, beharrte ich. Kishont, mit einem t am Schluss.
Kishon, wiederholte nicht minder beharrlich der Uniformierte. Vorname ?
Ferenc.
Wieder betrachtete er mich mit einem verstörten Blick. Warum nur?
Ephraim, entschied er schließlich und hatte es auch schon aufgeschrieben.
Nicht Ephraim, bitte! Ferenc!
Einen solchen Namen gibt es nicht. Der Nächste!
Das war der Augenblick, in dem wir, der Staat Israel und ich, den Entschluss fassten gemeinsam humoristische Geschichten zu schreiben. Nach einem solchen Beginn konnte es ja gar nicht anders weitergehen.

Seit 1949 lebt der »freie Kishont« nach einer spektakulären Flucht aus dem »freien Ungarn« in Israel. Kishon verlässt Ungarn nicht aus finanzieller Not. Im Gegenteil. Als Mitarbeiter von Ludas Matyi genießt er finanzielle und andere Privilegien. Seine Sketche werden auf Kleinkunstbühnen aufgeführt, eine Sammlung seiner Sketche soll als Buch erscheinen. Als Kishon jedoch von Erziehungsminister Révai den Auftrag bekommt, ein Musical »Über die Führungsrolle des industriellen Proletariats« zu schreiben, fällt sein Entschluss Ungarn zu verlassen. Er lässt sein Vaterland, seine Muttersprache, eine ausgezeichnete Stellung, ein ansehnliches Einkommen zurück und geht in die Wüste, ins Ungewisse. Nur der Kommunismus machte so ein Wunder möglich.

 

Ihr Hab und Gut lassen Ephraim Kishon und seine Frau Chawa bei Freunden zurück. Die Ausreise aus Ungarn ist verboten, aber aus Tschechien darf man ausreisen. So bemühen sie sich um eine Ausreisegenehmigung nach Prag, unter dem Vorwand eine Ausstellung besuchen zu wollen. Sie nehmen an der letzten und einzigen Gruppenreise teil, die per Bahn ins Ausland führt. Mit Hilfe der »Flucht« (Geheimorganisation, die eine halbe Million Juden nach Israel schmuggeln konnte) können sie über Bratislava (Preßburg), Wien, Italien, Bari nach Israel geschmuggelt werden. Mit dem Flüchtlingsschiff »Galiläa« erreichten sie schließlich Israel. Die Galiläa - für 300 Menschen ausgelegt - muss dabei mit 3000 Menschen an Bord übersetzen.

 

Der Film »Salach Schabati«

Kishon wird im Durchgangslager (Maabara) »Tor zu Heimat« (שער העלייה - wörtlich: Tor des Aufstiegs), in der Nähe von Haifa untergebracht und lebt dort mit seiner Frau Chawa zusammen mit einer elfköpfigen marokkanischen Familie in einer Baracke. Das Familienoberhaupt Sa'adja - von Beruf Lokomotivführer, wobei er noch nie Lokomotive gefahren ist - erwacht später auf Kishons Schreibtisch zu neuen Leben als »Sallach Shabati«, der Nationalheld seines Theaterstücks, seines Filmes und seines Musicals. Kishon erlaubte sich seinen Beruf in den eines Schusters zu ändern, der noch nie eine Leiste gesehen hat.

Anfangsjahre in Israel

1950 zieht Kishon in das Kibbuz Kfar Hachoresch bei Nazareth, in dem bereits ungarische Freunde leben. Dort arbeitet er als Elektriker, Agrarknecht, Pferdeknecht und - man höre und staune - Latrinenreiniger.

Ich hatte nämlich nachgerechnet, dass ich nur eine halbe Stunde brauchte, um die Klos blitzblank zu putzen, und in der verbleibenden Zeit konnte ich aus einem Grammatikbuch (...) auf dem Klosettsitz meine ersten zögernden Schritte in der hebräischen Sprache (unternehmen).

Kishon - Der Neueinwanderer, der uns auf die Nerven geht Kishon - Der Neueinwanderer, der uns auf die Nerven geht
Hebräische und ungarische Ausgabe des Buchs »Der Neueinwanderer, der uns auf die Nerven geht«

Außerdem beginnt er für die Zeitung »Uj Kelet« zu schreiben, die in ungarischer Sprache erscheint. Seine Glossen werden in Kishons erstem in Israel geschriebenen Buch, »Igge-Migge«, zusammengefasst, welches sich jedoch nur äußerst schlecht verkauft. Avigdor Hameiri übersetzt diese Geschichten ins Hebräische und 1951/2 werden sie in einem Buch mit dem Titel »Der Neueinwanderer, der uns auf die Nerven geht« (העולה היורד לחיינו - Ha-Oleh ha-jored le-chajenu - wörtl. »Der Hinaufsteiger, der auf unsere Leben herniedergeht.«) veröffentlicht. 1951 tritt Kishon aus dem Kibbuz aus und eröffnet mit zwei Freunden eine Metallwerkstatt - »Daru« in Pardes Hanna. Doch seine Tätigkeit als Schlosser und Mechaniker ist nicht von langer Dauer - im selben Jahr tritt er in die Redaktion von Uj Kelet ein.

 

Wie Kishon Hebräisch lernte

Als Schriftsteller, der des Hebräischen nicht mächtig war, hatte Kishon natürlich Probleme in Israel. Um es zu lernen musste er ein Jahr in totaler Askese in einem kleinen Raum schuften und täglich 18 Stunden lernen.

Hätte ich gewusst, wie schwer mir das Erlernen des Hebräischen fallen würde, ich hätte es niemals versucht. Aber ich lernte ja nicht aus Vergnügen, sondern aus Verzweiflung. Ich hatte mit angesehen, wie meine ungarischen Journalistenkollegen, darunter hochbegabte Leute, die sich in Ungarn einen Namen gemacht hatten, dahinvegetierten, wie sie darum bettelten, dass jemand ihre Werke ins Hebräische übersetzte. Und wenn dann die schlechte und zu teure Übersetzung endlich herauskam, interessierte sich keiner mehr dafür.

Was jetzt folgt ist die Geschichte eines Mönchs, berichtet Kishon: 1951 widmet er sich ein ganzes Jahr dem Studium der hebräischen Sprache, dazu lebt er in absoluter Askese einem kleinen, kargen Zimmer in der staatlichen Schule »Ulpan Ezion« in Jerusalem.

Hätte ich gewußt, wie schwer mir das Erlernen des Hebräischen fallen würde, ich hätte es niemals versucht. Aber ich lernte ja nicht aus Vergnügen, sondern aus Verweiflung.

Für eine Laufbahn als Schriftsteller war die Beherrschung der Landessprache lebensnotwendig und Ephraim Kishon wurde zu einem Meister der geschriebenen hebräischen Sprache (in der gesprochenen Sprache blieb sein starker ungarischer Akzent zu seinem Markenzeichen). Einige seiner Wortschöpfungen wurden sogar ins hebräisch Wörterbuch übernommen (vgl. לגמוז - ligmoß - »tötl. Angriff von hinten führen« - benannt nach dem Theaterkritiker Chaim Gamsu, der Kishon offenbar oft übel verriss). Nach dem Besuch der Sprachschule konnte er seine ersten auf Hebräisch geschrieben Satiren in der gerade gegründeten Zeitung Omer veröffentlichen. Diese Zeitung für Neueinnwanderer erschien in einem leicht verständlichem Hebräisch. Eine dieser Satiren, »Der Blaumilchkanal«, wurde 1952 auch im israelischen Gewerkschaftsblatt veröffentlicht.

 

Hebräische Ausgabe des Buchs »Der Schützling«

1952 beginnt Kishon in der Zeitung »Maariv«, der größten israelischen Tageszeitung, unter dem Namen »Chad Gadja« (Lämmchen) eine tägliche Kolumne zu schreiben. Diese tägliche Glosse schreibt er 30 Jahre lang. Im Jahre 1953 führt er »Der Schützling« (שמו הולך לפניו - Shmo Holech Lefanav - His Name Precedes Him) - eine bissige Satire über Beamtenkorruption - im Nationaltheater »Habima« auf. Das Stück ist das erste, das sich über die regierende Arbeitspartei lustig macht und wird ein großer Erfolg - Dialoge im Schützling wie »Welcher Partei gehören Sie an?« - »Ich gehöre keiner an, ich habe schon eine Wohnung«, waren in jenen Tagen eine Sensation. 1957 wird sein erster Sohn Rafael geboren, doch seine Ehe mit Chawa zerbricht.

Jahre des Erfolgs
Poster für das Stück »Die Katze im Sack« für die Theatergrupper »Die Grüne Zwiebel«, 1960
Kishon - Look Back Mrs. Lot
Erste bei Penguin erschienene Ausgabe von Look Back Mrs. Lot, 1964. Zeichnung: Mel Calman

1959 heiratet Ephraim Kishon die »beste Ehefrau von allen«: Sara (geb. Lipovitz). Sara ist Absolventin der Julliard School in New York, wo sie als Pianistin ausgebildet worden war. Die »New York Times« wählt »Look Back Mrs. Lot« - zu deutsch »Drehn sie sich um, Frau Lot« - zum »Book of the Month«. Damit beginnt Ephraim Kishons internationale Karriere. Im selben Jahr gründet er sein eigenes Theater »Die Grüne Zwiebel« in Tel Aviv, das er bis 1962 leitet. Als eine der wenigen Theater wird dieses nicht wegen roter Zahlen geschlossen. Von 1959- 1962 schreibt und inszeniert Ephraim Kishon 10 (andere Quellen: 6/8) abendfüllende Theaterstücke in Israel und im Ausland. 1963 entsteht sein erster von neun (bzw. 12) Filmen: »Sallah oder Tausche Tochter gegen Wohnung«.

Familienleben

1964 wird Amir geboren - 1968 Geburt von Renana (beide zugegebenermaßen leider rothaarig- wie König David). Sara eröffnet 1971 ihre eigene Kunstgalerie in Tel Aviv. 1981 erwirbt Kishon sein Haus in Appenzell in der Schweiz. Seine Heimat und erster Wohnsitz bleibt aber weiterhin Afeka bei Tel Aviv. Kishons erster Sohn Rafael schließt sein Studium der Veterinärmedizin in Deutschland ab. Amir promoviert an der Yale Universität in Computerwissenschaft. Und Renana wird erfolgreiche Grafikerin. Sie illustrierte das Kinderbuch ihres Vaters: »Ein Schnuller mit dem Namen Zezi.« 1991-1992-1998-2000-2001 erblicken seine Enkel Eyal alias Rudi, Eran (von Rafi), Alma (von Renana), Michael (von Amir) und Gaya (von Rafi) das Licht der Welt. Im Frühjahr 2002 stirbt die »beste Ehefrau von allen«, Sarah. Im Jahr darauf heiratete Ephraim Kishon die Wienerin Lisa Witasek.

 

Am 29. Januar 2005 stirbt Ephraim Kishon an einem Herzanfall.

 

Werk

Hier nur eine Auswahl der wichtigsten Werke. Eine detaillierte Übersicht finden Sie in der Werkübersicht.

Literatur über Kishon